Projektverlauf


Grafische Übersicht über die Arbeitspakete

Erläuterung der Arbeitspakete

AP1 – Projektmanagement und Stakeholder Engagement

Von Beginn des Projekts an wollen wir relevante Hauptakteure einbeziehen, die den Privatsektor, die politische Gemeinschaft und NGOs vertreten. Die Stakeholder werden einbezogen, um mit ihrem Wissen einen Beitrag zu leisten, Feedback zu geben und die Legitimität unserer Modelle und Projektergebnisse zu erhöhen. Darüber hinaus erhalten sie im Verlauf des Projekts Ergebnisse aus erster Hand. Dieser enge Kontakt wird implementiert, um die Anwendbarkeit der Forschung zu gewährleisten und der Interessengruppe gleichermaßen Lernmöglichkeiten zu bieten.

AP2 – Nationales Framing und Auswahl von Fallstudienregionen (Tourismusregionen)

Dieses Arbeitspaket fasst alle erforderlichen Vorarbeiten zusammen, die notwendig sind, bevor mit den Fallstudien begonnen wird und die BürgerInnen einbezogen werden. Mit diesem Arbeitspaket werden zwei Hauptziele verfolgt. In einem ersten Schritt wird die einschlägige Literatur zur Energiesystemtransformation und zur sozialen Akzeptanz im Allgemeinen und mit besonderem Schwerpunkt auf den Tourismus zusammengetragen, synthetisiert und anschließend im österreichischen Kontext diskutiert. In enger Zusammenarbeit mit den Stakeholdern wird dieser theoretische Ausgangspunkt dann verwendet, um die spezifischen Fallstudienregionen (Tourismusregionen) zu definieren. Methodisch wird dieser letzte Schritt räumliche und wirtschaftliche Modellierungsverfahren und View-Shed-Analysen umfassen. Dadurch sollen relevante Fallstudienregionen aus einer Liste der wichtigsten touristischen Regionen in Österreich definiert werden, die dann in Abstimmung mit den Stakeholdern auf eine überschaubare Auswahl (zwei bis drei Regionen) reduziert werden.

AP3 – Laboratorien

Dieses Arbeitspaket repräsentiert einen der beiden Analysekerne. Nach Auswahl der Fallstudienregionen werden sogenannte Laboratorien mit Teilnehmenden aus den Regionen abgehalten. Ziel dieser Workshops ist es, verschiedene Szenarien für erneuerbare Energien mit Schwerpunkt auf PV und Windkraft mit Teilnehmenden aus der Region, die unmittelbar betroffen wären, zu bewerten. Die hier vorgesehenen Workshops werden als Fokusgruppen abgehalten, einschließlich partizipativer Modellierungsverfahren und Rollenspiele. Mit Oculus Rift werden auch Virtual-Reality-Darstellungen verschiedener Szenarien für erneuerbare Energien verwendet, um eine realistischere und umfassendere Bewertung zu ermöglichen. In dem Bestreben, einen wirklich partizipativen Ansatz einzuhalten, werden die Workshops erneut abgehalten, um bestimmte Szenarien zu bewerten, nachdem sie in AP4 analysiert wurden. Dies gibt den Teilnehmenden die Möglichkeit zu prüfen, inwiefern ihr Input einbezogen worden ist und eine endgültige Entscheidung bezüglich eines präferierten Szenarios / präferierter Szenarien zu treffen. Das hier vorgeschlagene Verfahren wird einen interessanten Prototyp eines partizipativen Entscheidungsprozesses bei der Gestaltung des Übergangs zu mehr erneuerbaren Energien darstellen. Ebenso wird es bei konkreteren Standortprozessen hilfreich sein. Abgesehen von diesem explorativen Mehrwert wird dieses Arbeitspaket durch qualitative Analyse der von den Teilnehmenden generierten Inhalte dazu dienen, konkrete Aussagen über die verschiedenen Aspekte zu liefern, die die BewohnerInnen bei Fragen zur sozialen Akzeptanz berücksichtigen. Darüber hinaus werden die in diesem Arbeitspaket erzielten Ergebnisse teilweise die Parameter der Szenarien für erneuerbare Energien definieren, die in AP4 quantitativ bewertet werden sollen.

AP4 – Conjoint-Analyse

Dieses Arbeitspaket enthält die quantitative Bewertung der verschiedenen Aspekte, welche die soziale Akzeptanz von Szenarien erneuerbarer Energien durch die lokale Bevölkerung und TouristInnen bestimmt. Mithilfe der Conjoint-Analyse wird in diesem Analyseschritt versucht, Präferenzen und Kompromisse für die verschiedenen in AP3 hervorgehobenen Parameter zu quantifizieren. Hypothetische Szenarien für erneuerbare Energien, die anhand dieser Parameter ausgearbeitet werden, werden für jede der Fallstudienregionen generiert. Ein Fragebogen, der auch die Conjoint-Analyse beinhaltet, wird dann an eine Stichprobe von AnwohnerInnen, die in dem jeweiligen Bundesland der Tourismusregion leben, versendet. In explorativer Weise werden die hier generierten Ergebnisse dann dazu dienen, die in AP2 verwendeten Modellierungsverfahren zu überdenken und hervorzuheben, wie das Erfassen und Berücksichtigen des menschlichen Potenzials streng rationale Berechnungen von Potenzialen und realisierbaren Szenarien verändert. Darüber hinaus werden die Ergebnisse der Conjoint-Analyse an die Gemeinden, die an den Laboratorien in AP3 teilgenommen haben, weitergegeben, um die Ergebnisse und Auswirkungen mit den relevanten lokalen Interessengruppen zu erörtern.

WP5 – Kommunikation und Verbreitung

Das Projekt zielt darauf ab, eine Großveranstaltung durchzuführen, bei der der Abschlussbericht der Öffentlichkeit, der Presse und interessierten Interessengruppen vorgestellt wird. Der interaktive Charakter der in AP3 verwendeten Verfahren (z. B. Virtual-Reality-Darstellung) ermöglicht es dem Publikum, sich mit der angewandten Methodik auseinanderzusetzen, aber auch die generierten Ergebnisse zu erhalten. AP5 richtet sich auch an die in AP1 einbezogenen Stakeholder und alle anderen, an diesem Projekt interessierten, Stakeholder. Um die Reichweite zu maximieren und gleichzeitig den CO2-Fußabdruck durch Reisen zu minimieren, bieten wir ein Webinar an, in dem die Ergebnisse Fachleuten aus Industrie, Politik und Wissenschaft vorgestellt werden. Neben der Präsentation der Ergebnisse liegt ein besonderer Schwerpunkt des Webinars auf der Erläuterung der in AP3 und AP4 angewandten Methodik. Diese wird auf Grund des innovativen Ansatzes in Bezug auf partizipative Prozesse für Fachleute und politische GestalterInnen, ebenso wie für die akademische Gemeinschaft von Interesse sein. (Anmerkung: Auf Grund von Covid-19 ist die Durchführung einer Großveranstaltung in absehbarer Zeit nicht möglich, weshalb der Fokus auf der Online-Präsentation der Ergebnisse liegt).