Quantitative Befragung

Mithilfe einer quantitativen Analyse wurde die Akzeptanz unterschiedlicher Energieausbauszenarien der beiden erneuerbaren Energietechnologien Freiland-Photovoltaik und Windkraft in österreichischen Tourismusregionen untersucht.

Die Analyse baute auf den Ergebnissen der Landscape.Lab!s auf. Auch die beratende Stakeholdergruppe wurde in die Erstellung des Fragebogens miteinbezogen. Den Kern des Fragebogens bildete ein Entscheidungsexperiment (Conjoint-Analyse) sowie eine Landschaftsbildbewertung. Zusätzlich wurden multiple Regressionsanalysen durchgeführt. Durch persönliche und sozial-psychologische Fragen, sowie unter Einbeziehung von projektbezogenen Fragen (z.B. Einstellungen gegenüber erneuerbaren Energietechnologien, persönliche Verbindungen zur jeweiligen Modellregion) konnte zudem bestimmt werden, ob und wie subjektive Einflüsse von Personen die Entscheidungsmuster und Landschaftsbildbewertungen beeinflussen.

Conjoint-Analyse

Die Conjoint-Analyse ist ein Verfahren, welches unterschiedliche Präferenzen von Personen schätzt. Diese Schätzung basiert auf der Summe von Entscheidungen aus einer Menge von Alternativen, die durch verschiedenene Ausprägungen definiert sind. Dieses Verfahren findet seit den 70er Jahren in der Marktforschung seine Hauptanwendung, und wird beispielsweise häufig vor der Einführung von neuen Produkten angewandt. Es eignet sich jedoch auch sehr gut für die Analyse von unterschiedlichen Präferenzen von Ausbauszenarien für erneuerbare Energietechnologien.

Die Ergebnisse aus der Conjoint-Analyse im Projekt ReTour geben somit Aufschluss über unterschiedliche Präferenzen von KärntnerInnen, SteirerInnen und NiederösterreicherInnen bezüglich verschiedener Ausbauszenarien von Freiland-Photovoltaik und Windkraft. Die Ausbauszenarien setzten sich aus unterschiedlichen Attributen und deren Ausprägungen zusammen. In zwölf sogenannten Choice Sets konnten die TeilnehmerInnen der Umfrage aus jeweils drei Szenarien jenes auswählen, welches ihnen am meisten zusagte. Die Attribute und deren Ausprägungen wurden hierbei zufällig gegenübergestellt. In der Auswertung konnten aus den zwölf Entscheidungsangaben der TeilnehmerInnen jene Attribute erkannt werden, welche hauptsächlich für die Entscheidungen verantwortlich waren. Bei der Auswahl der Attribute für das Conjoint-Experiment spielte die Praxiserfahrung der beratenden Stakeholdergruppe eine wesentliche Rolle. Im Rahmen des Stakeholder Workshop #2 wurden diese gemeinsam erarbeitet. In der Abbildung ist ein Beispiel eines Choice Sets zu sehen, so wie es in der Umfrage abgebildet war:

Abbildung: Choice Set aus dem Entscheidungsexperiment des Fragebogens

Landschaftsbildbewertung

Im Rahmen einer Landschaftsbildbewertung wurden den TeilnehmerInnen Bilder von ausgewählten Standorten innerhalb der Modellregionen präsentiert. Die Standorte für die Landschaftsbilder wurden aus den Landscape!Labs übernommen.

Im Fragebogen wurde jeweils ein Bild im originalen Zustand und ein weiteres in einem durch Fotomontagen manipulierten Zustand präsentiert. In der Fotomontage wurden sowohl Windkraftanlagen, als auch Photovoltaikanlagen in das Bild ‚hineinmontiert‘. Der Vergleich der beiden Zustände – Originale Landschaft – Energielandschaft – ermöglichte eine Einschätzung der subjektiv empfundenen Beeinflussung von erneuerbaren Energietechnologien auf die Landschaft.

In nachstehender Galerie können die Landschaftsbilder aus der Umfrage betrachtet werden.